Superfoods – Nahrung die wie Medizin wirkt?
Eat clean. Was verbirgt sich hinter dem mächtigen Begriff ”Superfood”? Was beinhalten Superfoods und welche Superfoods gibt es überhaupt? Bei Superfoods gilt: Viel hilft viel! Entspricht das der Wahrheit?
Superfoods – ein Marketingbegriff, der leider oft zu Werbezwecken missbraucht wird. Es handelt sich also um ein Modewort, welches trotz wissenschaftlicher Studien, die zeigen, dass ”Superfoods” eine gesundheitsfördernde Wirkung aufweisen, nicht konkret auf die reale Ernährung übertragbar ist.
Ob wissenschaftlich nachgewiesen oder nicht, die Nährstoffe über die ich spreche sind natürliche Lebensmittel, die einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien haben.
Antioxidantien sind Moleküle, die die Körperzellen vor freien Radikalen schützen. Diese freien Radikale entstehen beim natürlichen Stoffwechsel im Körper und durch Alkoholkonsum zum Beispiel. Sie sind schädlich, lösen oxidativen Stress aus, das hat Zellschäden zur Folge und kann zu Krebs oder Herzerkrankungen führen. ¹
Aufgrund ihrer hohen Dichte an Nährstoffen, reichen bereits kleine Mengen, um den Nährstoffbedarf des Körpers zu decken. Die “Superfoods” sind aber nur dann hilfreich, wenn Du sie regelmäßig und in größeren Mengen zu Dir nimmst.
Die bestmögliche Art eine ausgewogene Nährstoffaufnahme sicherzustellen ist ein abwechslungsreicher Speiseplan, der aus viel Obst und Gemüse besteht.
Welche “Superfoods” gibt es?
Acai-Beeren
- entzündungshemmend
- Steigerung des mentalen Fokus
- hoher Gehalt an Antioxidantien
- regen Entgiftungsprozesse im Körper an und können somit gegen Hautunreinheiten helfen
- senken den Cholesterinspiegel
- sie liefern pflanzliche Aminosäuren, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und gesunde Fettsäuren
Chia-Samen
Mit 20% Eiweiß enthalten die Chiasamen doppelt soviel, wie herkömmliche Getreidearten. Durch den reichen Anteil an Ballaststoffen wird ein Sättigungsgefühl erzeugt, was dann zum Abnehmen beiträgt.
Sehr hervorzuheben ist die große Verfügbarkeit der ungesättigten Fettsäuren, die nicht vom Körper selbst hergestellt werden können.
Die Samen werden zur kleinen Wunderwaffe für mich, wenn ich den Tagesbedarf von 25g unter die Lupe nehme und feststelle, dass diese über 300% meines Omega-3-Fettsäuren Bedarfs enthalten, was ich sonst meist nur über Fisch zu mir nehmen kann.
Cranberries
Die Cranberry ist auch unter der großfrüchtige Moosbeere bekannt. Sie findet unter anderem Einsatz in dem trendigen Cocktail Cosmopolitan. Der Reichhaltigkeit an Vitamin C, sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidanzien verdankt die Cranberry ihren Ruf als Superfrucht. Achtung die Reichhaltigkeit an Vitamin C geht beim Kochen allerdings verloren! Für diejenigen unter euch, die schnell eine Blasenentzündung bekommen, empfiehlt sich täglich zwei Gläser Cranberry-Saft zu trinken.
Datteln
Datteln sind fettarm und reich an Kohlenhydraten und deswegen auch sehr beliebt bei Sportlern für mehr Power vor dem Training. Trotz des hohen Frucht- und Traubenzuckers ist die Dattel eine Superfrucht, weil sie Vitamin A,B,C, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen enthält. Die Dattel ist ein hochwertiger pflanzlicher Eisenlieferant, was sie zum perfekten veganen Lebensmittel macht. Bei mir stehen die getrockneten Früchte auf dem Schreibtisch im Büro und über den Tag verteilt wird das ein oder andere mal genascht!
Grünkohl
Goji-Beeren
Hanfsamen
- Omega-3 und 6 -Fettsäuren
- hoher Proteingehalt für Zellbildung und Muskelaufbau
- Vorteil für Haut und Haar durch Vitamin E
- Unterstützung von Heilungsprozessen
Hanfsamen von Cannabis sativa – auch bekannt als Marihuana. So wirken die Hanfsamen hingegen aber nicht berauschend. Tetrahydrocannabinol, der Stoff der berauschend wirkt hat nur einen Anteil von 0,2 %.
Der hohe Anteil an Protein besteht zu einem großen Anteil aus globulären Proteinen, welches für den Menschen sehr einfach zu verdauen ist. Außerdem setzen sich diese globulären Proteine zu 65% aus den pflanzlichen Proteinen Edestin und Albumin zusammen. Besonders geeignet zu Haferflocken oder im Quark. Dein Smoothie wird durch die Zugabe von Hanfsamen zur Eiweißbombe!
Heidelbeeren
Kakao
Eine interessante Theorie ist, dass Frauen während ihrer Periode anfangen Schokolade zu konsumieren. Warum? Weil es sie glücklich macht. Das liegt daran, dass das enthaltene Magnesium dabei hilft, Verspannungen und Krämpfe zu lösen.
Unser Körper erfährt Glücksgefühle, wenn im Gehirn bestimmte Neurotransmitter ausgeschüttet werden. Diese Ausschüttung wird durch den regelmäßigen Verzehr von rohem Kakao gefördert. Oftmals wird die normale Schokolade mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Solange die Kakaobohnen nicht über 42° Grad erhitzt werden, bleibt die gesundheitliche Wirkung erhalten.
Kokosöl
Es gibt keinen Unterschied zwischen Kokusfett und Kokosöl. Kokosfett ist der Aggregatzustand unter 25° Grad und dadrüber wird es als Kokosöl bezeichnet.
Viele Experten raten vom Kokosöl ab, weil es aus 90% gesättigten Fettsäuren besteht. Diese Fettsäuren sind aber zu 50% mittelkettige Fettsäuren, welche weniger Kalorien, als andere Fettsäuren. Der Körper kann diese Fettsäuren besonders gut verdauen und Du läufst nicht Gefahr, dass es zum Fettdepot ansetzt. Weil das Kokosöl direkt in Kohlenhydrate gespalten wird, steht schnell Energie für den Körper zur Verfügung.
Zudem ist ein großer Vorteil, dass das Kokosöl sehr hoch erhitzbar ist, ohne dass Transfettsäuren entstehen, die eine toxische Wirkung im Körper haben können.
Also Fettsäuren sind nicht gleich Fettsäuren!
Literatur
¹ (Dröge W. (2002). Free radicals in the physiological control of cell function. Physiol Rey 82(1):47-95.