Lieblingsbier – ein Liebesgeständnis unter Fußballern. Ein leicht männlicher Geruch von Schweiß, vielleicht auch eine Note nassen Rasens steigt mir in die Nase. Die verbrauchte Luft, ähnlich der in einem Puma-Käfig, verbreitet sich im Raum. Während der Wasserdampf aus der Dusche die Decke emporsteigt. Ein Duft von Shampoo ist maximal in der Dusche zu erahnen, in der Kabine widersetzt er sich zwecklos der Schweißwand. Gespräche ersticken im lauten Klang der Mallorca-Hits, die auf die Ohren drücken. Plopp, Plopp und nochmal Plopp – das Lieblingsbier ist auf, na dann mal Prost!
Lieblingsbier in der zweiten Heimat zuhause
Ein herrliches Gefühl wir sitzen in der Fußball-Kabine, unserer zweiten Heimat. Wir – Männer (oder die, die es mal werden wollen), die den Fußball wegen seiner Sache schätzen, Freibier lieben, aber auch unser restliches Kleingeld am Ende des Tages gerne in unser Lieblingsbier investieren. Männer, die gerne in Gesellschaft sind, die das Bier und der Sport an sich zusammenbringt und auch zusammenschweißt. Der eine lebt es mehr, der andere weniger. Es entstehen Freundschaften fürs Leben, möglicherweise Verbindungen für den Job oder einfach nur ein weiterer Kumpel mit dem man sich eine Sport-Zigarette anzündet.
Charaktere, Bier & Gemeinschaft
Ein fortlaufender Teil meines letztjährigen Beitrags Ein Blick in die Kabine Amateurfußball – Bier Schmeckt besser als Geld, der auf seine Art die Aussage von Otto Rehhagel unterstreicht. „Geld scheißt keine Tore“. Es läuft nicht alles perfekt rund um den Tornescher Fußball am Großen Moorweg. Was mich jetzt seit Jahren Saison für Saison in Tornesch hält, ist die Mannschaft. Jeder einzelne Charakter, der Umgang untereinander, die schnelle Integration neuer Spieler. Es fühlt sich mehr und mehr, wie eine Familie an. Dass ich kein Spieler bin, der dem Geld hinterherjagt, ist glaube ich aus dem ersten Beitrag klar geworden. Ich schätze die Harmonie auf dem Platz, aber auch gerade abseits der grünen Fläche sehr. Mit noch keiner Truppe habe ich so häufig die dritte Halbzeit siegreich gestalten können. So wird das Lieblingsbier ein ständiger Begleiter von Sieg und Niederlage, von Training und Spiel, von Spieler und Fan. Da wo Fußball gespielt wird, da trinkt man gerne Bier.
Auch wenn die meisten behaupten Frauen spielen keinen attraktiven Fußball, sie gehören bei uns dazu. Zwar nicht auf dem Bolzplatz, aber wir freuen uns über die Frauen, die am Spielfeldrand stehen und uns unterstützen. Wir schätzen das aufgebrachte Verständnis der Partnerin für wenig Zeit, für nicht allzu ernst zu nehmendes kleines Leiden und für schlechte Stimmung. Vor allem aber lieben wir genau diese Frauen, die zu dieser Familie dazugehören und sich bei uns wohl fühlen. Natürlich ist dieses Empfinden individuell.
Weihnachtsfeier und Abschlussfahrt mit Allemann
Gerade sind wir wieder voll in der Planung mit der Gastronomie, zwecks unserer diesjährigen Weihnachtsfeier. Eine harmonierende Gemeinschaft aus Herren und Damenmannschaften, die oft bis in die Morgenstunden zusammen feiern.
Nach Beendigung der Saison geht es für fast alle in die Verlängerung, wenn das alles entscheidende Finale auf Mallorca ansteht. Es muss schon wirklich vieles schief laufen, dass wir keinen gesamten Kader mit auf die Party-Insel schleppen.
Es gibt bei Tornesch immer noch kein Geld für die Spieler, da schmeckt die Sieger Kiste vom Verein doch gleich doppelt. Wir nennen das Freibier! Auf noch viele weitere Kisten in dieser Saison. Ihr alle seid Teil dieser Gemeinschaft, lasst uns das beibehalten und die Symbiose aus Sport und Gemeinschaft aufrecht erhalten.
#eisernunion#nieohnemeinteam#allefüreineneinerfüralle#
#meineliebemeinverein
Schöner, emotionaler Beitrag, der zeigt, wie sehr du deinen Sport, das Biiier danach und alles was dazu gehört liebst.
Ja das fasst es eigentlich ganz gut zusammen. Schön, dass es auch für Außenstehenden so herüberkommt, wie es soll.
Sehr schön geschrieben! Deine Liebe für dein Verein und deine Jungs ist klar zu spüren. Wirklich toll! #allefüreinenundeinerfüralle
Hey Güler, danke für dein Feedback! Schön, dass es rüberkommt.