Der Krüger Nationalpark macht wohl den größten Anteil für unsere Reise in das nördliche Südafrika aus. Die wilden Tiere in freier Wildbahn zu erleben ist für mich schon immer ein Traum gewesen. Sie zu fotografieren, stellt mich vor eine spannende Herausforderung. Komm, Baby wir gehen auf Safari.
An den Toren von Phalaborwa ist es dann endlich so weit – wir befahren das Territorium des Krüger Nationalparks. Es ist früh morgens, so gegen 10 Uhr – der Park ist noch nicht gut besucht. Es liegen spannende Stunden purer Natur und Wildnis vor uns. Auf 8 Stunden limitiert, denn um 18 Uhr müssen wir im Camp angekommen sein. Jeder Gast, der nach der genannten Uhrzeit ins Camp möchte, der muss Strafe zahlen. Mit der Dunkelheit gehst Du auch ein erhöhtes Risiko ein, Gefahren jeglicher Art ausgesetzt zu sein. Denn sobald die Sonne schlagartig untergeht, siehst Du auf den Strassen und Schotterpisten nichts mehr. Zudem werden die gefährlichen Tiere gerade zur Dämmerung aktiv. Sicherlich sitzt Du im Auto, aber wenn Deine Karosserie eine Elefantenkuh unwissentlich von ihrem Baby trennt, schützt Dich auch das Blech der Karre nicht mehr.
Jetzt aber rein ins Vergnügen, wir gehen auf Safari
Generell gibt es die Ansage beim Betreten des Parks unter keinen Umständen das Auto zu verlassen. Es ist natürlich zu Deiner eigenen Sicherheit, verbieten bzw. darauf achten kann keiner. Zudem gibt es eine Geschwindigkeitsgrenze, die vorgeschrieben ist und eine Empfehlung, die Du von mir erhältst, um im Park erfolgreich auf Entdeckungsreise zu gehen. Dafür musst Du wissen, dass es im Park zwei verschiedene Straßenarten gibt: Schotterpisten und Teerstraßen. Auf der Schotterpiste sind 40 Km/h und auf der Teerstraße 50 Km/h erlaubt.
Ich empfehle Dir, sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Straße mal mit 20 Km/h an der Böschung vorbei zu schleichen. So haben Deine Augen überhaupt die Möglichkeit die wilden Tiere im Gebüsch zu entdecken. Was Du am Ende des Tages feststellen wirst ist, dass die Augen als Beifahrer fast stärker beansprucht wurden, als vom Fahrer. Man könnte meinen es sei anstrengender konzentriert aus dem Fenster zu beobachten, als die ganze Zeit das Auto zu fahren.
Unsere Route startet relativ mittig vom Krüger Nationalpark am Phalaborwa-Tor im Westen des Parks. Auf dem Weg zu unserem Ziel für die erste Übernachtung nehmen wir spontan Abzweigungen, Umwege und fahren einige kleine Straßen zweimal. Immer mit einem Ziel – Olifants Rest Camp.
Staatliche Unterkünfte im Krüger Nationalpark
Wir sind beide Nächte im Park in staatlichen Unterkünften untergebracht. Für einmal übernachten geht es eigentlich klar. Erwarte aber nicht die Luxus-Lodges aus dem Fernsehen, wo morgens der Elefant aus Deinem Pool trinkt. In den Ressorts gibt es immer mindestens ein Restaurant, in dem Du sowohl ein Dinner, als auch Frühstück zu Dir nehmen kannst. Ein Burger mit Pommes und Cola kosten zusammen umgerechnet rund 7€. Beim Frühstück wirst Du für 4€ bereits satt. Oftmals gibt es Eier mit Bacon, Würstchen, gebratene Tomaten und Toast mit Marmelade, dazu einen Kaffee und einen Juice. Die Unterkünfte bilden ein kleines eingezäuntes Dorf. Es wird also nicht vorkommen, dass Du dort ein großes Tier antriffst.
Das ein oder andere Ressort liegt allerdings ganz dicht bei einem Wasserloch, sodass Du von den Aussichtsplattformen (meistens bei den Restaurants) einen herrlichen Blick genießen kannst. Wer Glück hat sieht hier gerade die Tiere Wasser trinken.
Löwe, Leopard und Co.
Ich gehe natürlich mit einer gewissen Hoffnung auf Tour, bestimmte Tiere während des Aufenthalts anzutreffen. Wer möchte sie nicht sehen, die BIG 5. Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel sind die fünf besonderen Tiere, auf die die meisten Touristen scharf sind. Natürlich wünsche ich mir auch ein Foto dieser fünf Tiere. Von den fünf Tieren sind der Wasserbüffel und gerade der Elefant zu genüge zu sehen. Auch die große Giraffe bekommen wir häufiger zu Gesicht. Der Rest der großen fünf bleibt leider aus. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
Dafür können wir auf unserer Liste unter anderem Nilpferd, Warzenschwein, Grünmeerkatzen, Pavian, Hyäne, Schakal, Zebra, Kudu, Gnu, Antilope, Impala, jede Menge Vogelarten und vieles mehr streichen. Zu dem ein oder anderen Tier möchte ich noch ein paar Worte verlieren, die sich aufgrund meiner Erfahrungen vor Ort herauskristallisiert haben. Fangen wir bei dem Tier an, dass Du mit großer Wahrscheinlichkeit am häufigsten zu sehen bekommst – die Impalas. Die Impalas gehören zur Gattung der afrikanischen Antilopen und wurden daher fälschlicherweise aufgrund ihrer äußerlichen Ähnlichkeiten zu den Gazellen gezählt. In Wirklichkeit gehören sie aber eher der Kuhantilope (diese kennen wir eher unter dem Begriff Streifengnu) an.
Noch ein Wiederkäuer ist der Kudu, der ebenfalls zur Gattung der der afrikanischen Antilope gehört. Das Tier kann eine Rumpflänge von über zwei Metern haben und misst eine Schulterhöhe von bis zu 150 cm. Das knapp 300 kg schwere Tier wird sehr gerne in wesentlich kleineren Rationen auf die Teller der südafrikanischen Küche serviert. Weißt Du eigentlich, was die Big Five überhaupt sind?
Warum eigentlich Big Five?
Die Big Five sind fünf große Tiere, die in Afrika zu finden sind. Viele denken, dass es sich hierbei um die Körpergröße der Tiere handelt – das ist nicht der Fall. Der Elefant, das Nashorn, der Wasserbüffel, der Löwe und der Leopard sind die fünf Tiere, die früher am schwierigsten und gefährlichsten zu jagen waren.
Leider wird durch Wilderei auf die Stoßzähne der Elefanten, die Hörner der Büffel und Nashörner, sowie die Felle der Raubkatzen jede Art unter ihnen seit Jahren bedroht. Den Ursprung findet der Begriff schon im frühen 19. Jahrhundert zur Kolonialzeit. So galt man in Europa und den USA als gesellschaftlich hoch angesehen, wenn man an einem einzigen Tag alle Big Five getötet hatte. Nun sind es die Touristen, die Jagd auf die Tiere machen, allerdings nur, um sich dann ein schönes Bild an die Wand zu hängen. Wilderer gibt es im Krüger Nationalpark leider trotzdem noch. Sie werden zum Glück verfolgt!
Nicht nur der Elefant trottet in Richtung Heimat, auch wir gehen zeitig schlafen. Morgen früh klingelt der Wecker um 3:45 Uhr. Es geht zur Morning Sunrise Tour und die Raubkatzen warten auf uns. Sei gespannt auf den nächsten Artikel!
Unsere Unterkünfte im Krüger Nationalpark
Olifant Rest Camp
Kruger National Park
1350, Phalarborwa
Skukuza Rest Camp
Kruger National Park
1350, Skukuza
Macht echt Spaß deine Berichte zu lesen und die Bilder, wie von einem Profi.
Hab ich bestimmt geerbt 😉
Wenn ich das lese und deine Bilder sehe, könnte ich gleich wieder zurück. Es war echt unglaublich im Kruger.
Frag mal!!!
Sehr schöne Fotos, Fabian! Und ein sehr ausführlicher Bericht, locker und spannend geschrieben, kann so weitergehen… 😉
So wird es weitergehen Wolfgang!