Gibt es einen schöneren Satz, als “Boarding completed”? Ich sitze mal wieder im Flieger und es geht auf die nächste Entdeckungsreise. Das heutige Ziel – Mailand, Italien. Die erwarteten Temperaturen liegen bei 33 Grad und klarem Sonnenschein – tolle Aussichten. Für Hamburg ist heute übrigens Gewitter angesagt.
Wir beginnen unsere Reise im Castello Sforzesco
Ich habe eigentlich keinen richtigen Plan, wo es als erstes hingehen soll. Der Reiseführer ist eingepackt und die Kamera eingeschaltet, also eigentlich kann mir nichts passieren. Wenn ich so recht auf die Speicherkarte der Kamera schaue, dann würdest du mir nicht unbedingt glauben, dass ich in einer Modestadt mit historischen Gebäuden gewesen bin. Das erste Foto ist im Simplonpark entstanden und bildet Schildkröten in dem Parkteich ab. Wie im letzten Jahr nach Wien begleitet meine Familie mich auf dem heutigen Städtetrip. Noch genießen wir das Flanieren unter den Schatten spendenden Bäumen, denn später wird es heiß. An den Simplonpark grenzt das Castello Sforzesco. Eine Burg, die nicht etwa die Stadt vor äußeren Feinden schützen sollte, vielmehr um Sicherheit vor den eigenen Untertanen zu geben. Also zum Fotografieren lädt die Burg allemal ein.
Ist Mailand mehr also nur die Stadt der Mode?
Früher dachte ich immer, dass es nur Mode und Fashion in der Stadt gibt – überwiegend High-Society Frauen und Männer im Business Outfit. Ja die laufen hier auch zu Genüge herum, aber es gibt auch ganz “normale” Bewohner in der zweitgrößten Stadt Italiens. Vor mir liegen zwei ganze Tage in einer Stadt der Kreativen und Banker, wie sich die Mailänder manchmal selbst bezeichnen. Ich erwarte Stil und Klasse – ob Kleidung, Gebäude oder in den Bars. Wir marschieren vom Castello weiter in südöstliche Richtung, wo der Mailänder Dom auf uns wartet.
Die richtigen Anlaufstellen für Mode und Fashion
Unmittelbar vom Piazza del Duomo geht es in die Galleria Vittorio Emanuele II, einem Kaufhaus mit Luxus Boutiquen wie Prada, Gucci und Louis Vuitton. Gekauft wird hier heute nichts, trotzdem ist es nett hier mal durch zu laufen. Es gibt außerdem noch das La Rinascente, ein 7 stöckiges Edel Kaufhaus, sowie das Il Salvagente Fashion Outlet. Wir sind bei beiden nicht gewesen, weil wir nicht zum Shoppen da sind. Wer in der Modeszene aktiv ist, wird hier sicherlich glücklich und bekommt genug zu Gesicht.
Cenacolo Vinviano (“Abendmahl”)
Leonardo da Vinci einer der berühmtesten Künstler der Geschichte steht im Mittelpunkt der nächsten Touristenattraktion, die wir leider nicht gänzlich betrachten können, soviel vorweg. Es geht um das berühmte Gemälde, welches sich im Inneren des Gebäude befindet. Das Gemälde, das Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl zeigt. Bei dem Jesus selbst prophezeit, dass ihn einer der Jünger verraten werde.
Menschenmassen tummeln sich auf dem Platz vor dem von außen recht unspektakulär wirkenden Gebäude. Vielleicht eine Reisegruppe, die hier einfach kurz hält und etwas über die Geschichte hinter dem Cenacolo Vinciano berichtet. Falsch – alles wartende Gäste für den Zutritt zum “Abendmahl” Gemälde. Am Ticketschalter werde ich zurückgewiesen, noch ehe ich die letzte Stufe dorthin betreten kann: “We are booked out, the next three weeks!”. Wir hatten sowas schon im Internet gelesen, trotzdem etwas enttäuscht ziehen wir weiter.
Jesus über seine Jünger, die in dieser Nacht verraten werden.
Doch seht, die Hand dessen, der mich ausliefern wird, ist mit meiner auf dem Tisch. Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird.
Auf dem Rückweg zur Metro Station Duomo sind wir auf der Suche nach einer Eisdiele (Guilettia). Wir kommen zufällig an einer der 10 besten Eisdielen in Mailand vorbei – Chocolat Milano. 18 € für 7 Kugeln zahlen wir. Citynah ist ein Preis von 1,70 € die Kugel glaube ich nicht verwerflich. Lemon Basil, eines der leckersten Eis, das ich jemals gegessen habe. Erinnert irgendwie an Sommer und einem richtig schön kalten Mojito. Der erste Tag geht nach ein paar Getränken an der Hotelbar zu Ende.
Duomo Milano (Dom von Mailand)
Am zweiten Tag geht es auf und in den Dom. Tickets habe ich bereits vorab bei GetYourGuide für 13 € pro Person erworben. So können wir direkt durchstarten. Die Tickets sind Uhrzeit abhängig und wir starten morgens um 10 Uhr. Einfach beeindruckend, wie früher ein solches Gebäude mit dieser Detailtiefe entstanden ist. Wirklich unfassbar – ich habe schon viele schöne antike und verzierte Gebäude gesehen, aber das war schon doll. Auch das Innere der Kirche ist unfassbar groß. In der Kirche wollte ich lieber selber schauen, als Fotos zu machen. Der Eintritt lohnt sich aber auf jeden Fall!
Domterrassen
Das Dach des Mailänder Dom (Duomo Milano) ist eine attraktive Besonderheit. Über 200 Stufen oder mit dem Aufzug gelangst du nach oben und kannst nicht nur ein wenig über die Stadt schauen, sondern auch über 4.000 Guglie (Spitze aus Figuren und Ornamenten) begutachten. Die Terrassen führen einmal fast komplett um den Dom herum und bieten jede Menge tolle Foto-Motive.
Betrachtet man nur die Fläche des Doms, ist er nach dem Petersdom und der Kathedrale von Sevilla die drittgrößte Kirche und der umfangreichste Marmorbau der Welt.
Torre Branca, Sant’Ambrogio und das Navigli Viertel
Wer den besten Überblick über die Stadt bekommen möchte, der sollte zum Torre Branca gehen. Der Aussichtsturm ist eine schlicht und einfach gehaltene Stahl-Vorrichtung. Mittels eines kleinen Lifts, mit Platz für 5,6 Personen wirst du knapp 100 Meter in die Höhe gebracht. Der Blick ist super von hier oben, jedoch werden wir trotzdem enttäuscht – rundherum eine Glasfront, was das Fotografieren erheblich erschwert. 6 Euro kostet die Fahrt mit dem Lift für 10 Minuten Aufenthalt.
Weiter geht es zur Sant Ambrogio – Bis in das Jahr 379 gehen die Ursprünge dieser Kirche zurück. Die Rede ist von der Basilica di Sant’Ambrogio Milano. Sie ist eine der bedeutendsten und ältesten Kirchen Mailands. Obacht vor den Öffnungszeiten – gerade wir haben mit Sonntag einen recht sparsamen Tag für Besucher erwischt (15.00 – 17.00 Uhr). Ansonsten hat sie von 10.00 Uhr – 12.00 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Das Navigli Viertel lädt zum Flanieren und lecker Speisen ein. Jede Menge Restaurants und Eisdielen reihen sich am Wasser entlang. Süße Gassen, wie man sich ein gemütliches, italienisches Viertel zum Essen vorstellt. Hier lassen wir den Tag ausklingen, dann geht es zurück in unser Hotel.
Super Übernachtung im J24 Milano
Als ich die Tür zum Hotel aufstoße, laufe ich gegen eine kalte Wand. Die Luft ist angenehm, draußen sind 34 Grad bereits früh morgens. Erster Pluspunkt, das rustikal eingerichtete Hotel hat sehr freundliches Personal, das auch gut englisch spricht. Die Zimmer sind modern und das Frühstück für Italien vollkommen in Ordnung. Natürlich sind wir hier anderes gewohnt, bzw. habe ich mir einfach mehr von Italien versprochen. Das Hotel würde ich aber jedes Mal wieder nehmen. Wir haben knapp € 40 pro Person pro Nacht im J24 Hotel Milano gezahlt.
Fazit zu meinem Mailand Aufenthalt in Mailand
Mailand ist eine schöne italienische Großstadt keine Frage. Jedoch bleibt mir das gewisse Extra fern von der Seele. Die Stadt hat mich nicht umgehauen, wie zum Beispiel Venedig – weshalb ich auch nicht wieder hin muss. Es gibt einige sehr schöne Foto Motive, die ich gerne mitgenommen habe. Wenn du nach Mailand willst, dann reichen zwei Tage auf jeden Fall.
Ein super interessanter Bericht, Fabi, erst recht, weil Mailand leider immer noch ganz oben auf meiner Reisewunschliste steht! Ich war zwar schon einmal dort, aber das ist gefühlte 200 Jahre her; damals war ich zarte 15 und mit den Chorknaben Uetersen auf einer “Tournee” in Norditalien. Wir haben sogar eine kleine Kostprobe unserer Gesangskunst im Mailänder Dom präsentieren dürfen; die vielen Touristen um uns herum hätten uns am liebsten vom Fleck weg adoptiert!
Deine (Pr)Eisrechnung solltest du vielleicht noch ‘mal überdenken… 😉
Auch eine sehr interessante Erfahrung von der du berichtest Wolfgang. Ich muss aber nicht nochmal hin.